Mitten am Berg zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald bricht am E-Bike das Schaltwerk ab und die einzige Möglichkeit, die man sieht ist „Mehrere Kilometer bis zur nächsten Werkstatt schieben…“? Dann braucht man genauso viel Glück wie der junge Mann, dem die SchülerInnen der Bikefactory bei ihrem Ausflug begegnet sind. Sofort wird jegliches Werkzeug – Multitools, Kabelbinder, Schweizer Taschenmesser und sogar Nagelknipser – ausgepackt, das Fahrrad wird zum Fixie (Fahrrad ohne Gangschaltung) umgebaut und kaputte Teile entfernt oder geklebt. Völlig ungläubig, aber mindestens genauso dankbar sieht der Mann zu, wie sein Fahrrad für die Weiterfahrt bis zur nächsten Werkstatt tauglich gemacht wird. In solch einer Situation wird deutlich, wie wichtig es sein kann, zumindest die Grundlagen zu kennen, um das eigene Rad im Notfall wieder fahrtüchtig machen zu können.
Bikefactory im Schuljahr 2022/2023
Schrauben und Erleben. Von Reparaturen unterwegs bis zum Bergabenteuer. Ein kurzer Jahresbericht.
Aus dem Grund wird in der Bikefactory nicht nur das Schrauben gelernt und geübt. An verschiedenen Aktionstagen geben die Jungs und die beiden Mädls ihr Wissen auch gerne an die Kinder der unteren Jahrgangsstufen weiter und zeigen, wie verschiedenste Probleme am Fahrrad gelöst werden können:
- Wie mache ich mein Fahrrad verkehrssicher?
- Wie stelle ich meinen Sattel richtig ein?
- Wie sorge ich dafür, dass meine Bremse richtig funktioniert?
- Was kann ich tun, wenn ich einen Platten habe?
Auch wenn ein Mitschüler oder Lehrkräfte mit dem Fahrrad Probleme haben oder wenn ein kurzer Bike-Check nach dem Winter gewünscht ist, hilft die Bikefactory gerne weiter!
Einmal um die Zugspitze
Es wird aber nicht nur geschraubt. Mit Unterstützung der Lehrkräfte planen die SchülerInnen selbstständig einen Ausflug. Heuer wurde dabei in drei Tagen der höchste Berg Deutschlands einmal umrundet. Neben vielen Stunden auf dem Rad, gemeinsamem Lachen und Infos zu den verschiedenen Orten und Sehenswürdigkeiten, die passiert wurden, gab es auch viele weitere Erkenntnisse:
- Nach drei Tagen mit bis zu fünf Stunden im Sattel tut allen (außer Hanna) der Hintern weh.
- Wenn man zu schnell durch die Pfützen fährt, sind die Füße nass.
- Schnee im Mai ist ab 1400 Meter über Meereshöhe völlig normal.
- Man erntet jede Menge ungläubige, aber vor allem anerkennende Blicke, wenn man OHNE E-Antrieb den Berg hochfährt.
- Ein Rucksack reicht für drei Tage locker!
- Durch den Bergblick wird man definitiv für jeden einzelnen Anstieg belohnt!
Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern der Bikefactory für ein Jahr mit vielen lustigen Momenten, euren tollen Ideen, wenn einmal Improvisationstalent beim Schrauben notwendig war, und dem Engagement und der Begeisterungsfähigkeit, die ihr bei den Aktionstagen und dem Planen unseres gemeinsamen Ausflugs an den Tag gelegt habt! Auch bei der Tour selbst habt ihr uns immer wieder begeistert mit eurer Motivation bergauf, eurem Durchhaltevermögen, dem Zusammenhalt und der gegenseitigen Unterstützung, die ihr gezeigt habt! Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Jahr mit euch und vielleicht auch ein paar neuen Gesichtern!
Kathrin Pömmerl und Christoph Bohdansky